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Altägyptische Schriftrollen zeigen:
Ein Beitrag von info.kopp-verlag.de / S.D. Wells
Heilkräuter und holistische Medizin retteten Leben und heilten Krankheiten. Heilkräuter spielten in der ägyptischen Medizin eine enorme Rolle. Das beweisen Funde aus Friedhöfen, Gräbern und unterirdischen Tempeln. Archäologen fanden medizinische Dokumente und Schriftrollen, darunter den Papyrus Ebers, den Papyrus Edwin Smith, den Papyrus Hearst und den Londoner medizinischen Papyrus, die unter anderem die ersten Berichte über Tumoren enthielten. Die berühmteste Heilpflanzen-»Enzyklopädie« ist der Papyrus Ebers, eine 110-seitige Schriftrolle mit einer Gesamtlänge von 20 Metern.
Für bessere Ausdauer und zur Heilung von Asthma und Bronchialerkrankungen aßen die Ägypter rohen Knoblauch und rohe Zwiebeln. Viele ihrer Heilpflanzen wurden in Wein eingelegt und als Medizin eingenommen. Das waren natürliche Kräuter, nicht verseucht durch Pflanzenschutzmittel, Unkraut- oder Insektenvernichter oder fluoriertes Wasser.
Die Ägypter beschrieben die Anwendung von Myrrhe, Weihrauch, Fenchel, Cassia, Thymian, Wacholder und sogar Aloe. Frische Knoblauchzehen wurden geschält, zerdrückt und in einer Mischung aus Essig und Wasser eingeweicht und der Sud anschließend als Spülung gegen Halsentzündungen und Zahnschmerzen verwendet.
Die Ägypter wussten von der Heilkraft des Honigs
Tatsächlich reicht die erste offizielle Würdigung des Honigs bis in die Erste Dynastie und den »Versiegler des Honigs« zurück. In Niuserres Sonnenheiligtum sind in Hieroglyphen Imker abgebildet, die Rauch in Bienenstöcke blasen, während sie die Honigwaben herausnehmen. Der Honig wurde sofort verpackt und versiegelt, er blieb dadurch jahrelang verwendbar und wurde für die Herstellung von Medizin und Salben verwendet. Sie nutzten ihn sogar als natürliches Antibiotikum.
Das Hauptgebiet der Bienenhaltung war Unterägypten, wo Tausende blühender Pflanzen reichlich bewässert wurden. Die Biene war das Wappentier des Landes, die Götter wurden mit der Biene gleichgesetzt. Der Titel eines Pharaos war Bienenkönig, seine königlichen Bogenschützen schützten die Bienen genauso wie seinen heiligen Tempel. Die Tempel waren Heimstatt für die Bienen, um dem Wunsch der Götter Genüge zu tun. In der hebräischen Tradition wurde Kanaan als das »Land, wo Milch und Honig fließen« bezeichnet.
Die ägyptische Medizin zählt zu der ältesten überhaupt. Seit dem 33. Jahrhundert v. Chr. bis zur Eroberung durch die Perser im Jahr 525 v. Chr. blieb die ägyptische Medizin auf ihrem hoch entwickelten Stand. Homer schrieb in der Odyssee: »In Aigyptos… ist jeder ein Arzt und übertrifft an Erfahrung alle Menschen.«
Der Papyrus Edwin Smith ist für die moderne Medizin noch immer von Nutzen, er gilt als Lehrbuch. Beschrieben werden Mittel tierischen, pflanzlichen und mineralischen Ursprungs. Der umfangreichste Bericht über die altägyptische Medizin ist jedoch der Papyrus Ebers. Er enthält etwa 700 Heilmethoden, einschließlich empirischer Praxis und Beobachtung. In dem Papyrus findet sich auch eine »Abhandlung über das Herz«, in der das Herz als Zentrum der Blutversorgung mit angeschlossenen Blutgefäßen beschrieben wird.
Selbst mentale Störungen, Depression und Demenz werden in einem Kapitel ausführlich dargelegt. Die Ägypter behandelten Darmerkrankungen und Parasiten, Augen- und Hautkrankheiten, ja sogar Abszesse und Tumoren.
Heilmittel aus der antiken Schriftrolle Papyrus Ebers:
- Aloe vera diente zur Linderung von Verbrennungen, Geschwüren, Hautkrankheiten und Allergien.
- Basilikum wurde als Herzmedizin verschrieben.
- Balsamapfel (Apfel von Jerusalem) wurde als Abführmittel und Leber-Stimulans genommen.
- Die Frucht des Lorbeerbaums wurde bei Durchfall, Geschwüren und Hämorrhoiden verordnet.
- Kümmel beruhigte die Verdauung und erfrischte den Atem.
- Herbstzeitlose (Citrullus colocynthus oder Wiesensafran) linderte Rheumatismus und minderte Schwellungen.
- Dill wurde wegen seiner abführenden und harntreibenden Wirkung geschätzt.
- Bockshornklee wurde verschrieben gegen Atemwegserkrankungen sowie zur Reinigung des Magens und Beruhigung von Leber und Bauchspeicheldrüse.
- Weihrauch wurde gegen Hals- und Racheninfektionen sowie gegen Blutungen und Erbrechen eingenommen.
- Knoblauch wurde den hebräischen Sklaven täglich verabreicht, um ihnen Vitalität und Kraft für den Bau der Pyramiden zu verschaffen.
- Lakritz wurde als mildes Abführmittel verwendet, zur Schleimlösung und zur Linderung von Brust- und Atembeschwerden.
- Zwiebeln wurden zur Abwehr von Erkältungen und gegen Herz-Kreislaufbeschwerden genommen (Wie wussten sie das?).
- Petersilie wurde als harntreibendes Mittel verordnet.
- Thymian wurde als Schmerzmittel und Kurkuma für offene Wunden verabreicht.
- Mohn diente zur Behandlung der Schlaflosigkeit und als Narkosemittel.
- Koriander wurde als Tee bei Erkrankungen der Harnwege, auch bei Blasenentzündung, getrunken.
- Granatapfelwurzel wurde mit Wasser eingeweicht und getrunken, gegen »Schlagen im Bauch« (Bandwürmer). Die im Granatapfel enthaltenen Alkaloide legten das Nervensystem der Würmer lahm, so dass sie sich im Darm nicht halten konnten.
- Persisches Henna wurde gegen Haarausfall verwendet.
Krankheiten und natürliche Heilverfahren im alten Ägypten Krankheit war im alten Ägypten nichts Ungewöhnliches. Es gab viele Hautkrankheiten und Parasiten durch das Nilwasser. Würmer und Tuberkulose, oft durch Vieh übertragen, waren an der Tagesordnung. Menschen, die bei Sandstürmen zu viel Sand in die Lunge eingeatmet hatten, erkrankten an Lungenentzündung. Doch die ägyptischen Ärzte machten sich die vorhandenen natürlichen Ressourcen für die Behandlung häufiger Krankheiten zunutze. Viele ihrer Methoden sind bis zum heutigen Tag sehr sinnvoll und gelten als Teil der homöopathischen Medizin.
Dank der gewissenhaften Aufzeichnungen war die Wissenschaft in der Lage, die Schriftrollen zu übersetzen und uns mitzuteilen, was die alten Ägypter über Anatomie, Hygiene und Heilverfahren wussten. Keine Frage: Diese Schriftrollen haben der modernen Medizin den Weg geebnet.
Quellen für diesen Beitrag waren unter anderem: Reshafim, Reshafim, Suite101
Heilmittel aus dem alten Ägypten – immer noch aktuell
Kräuter und Heilmittel, die bereits vor vielen Jahrhunderten im alten Ägypten angewendet wurden, können auch heutzutage eine äußerst wirksame Hilfe bei Befindlichkeitsstörungen und leichten Erkrankungen sein. Zugleich sind sie oft eine preiswerte, sanfte und natürliche Alternative.
Schon als Kind konnte ich von meinen Eltern und Großeltern erfahren, dass Zwiebelsaft oder Rettichsaft bei Erkältungskrankheiten eingesetzt wird, um entsprechende Symptome zu lindern. Heutzutage setzen wir die Küchenzwiebel (Alium cepa) als homöopathisches Mittel zur Unterstützung der Behandlung von Erkältungskrankheiten ein.
Die entzündungshemmende Wirkung des Weihrauchs ist bekannt. Es gibt Nachweise, dass der Weihrauch (insbesondere der aus Eritrea) Wirkungen erzeugen soll, die dem Cortisol (z. B. Prednisolon) sehr ähnlich sind. Interessant ist hierzu ein Artikel in der Zeitschrift „OM & Ernährung – Gesundheitsforum für die orthomolekulare Medizin“ Sonderdruck 2010/Nr. 130 von Herrn Torsten C. Holman Wuppertal, der dies ebenfalls beschreibt. Bevorzugt werden der Weihrauch aus Eritrea (Boswellia carterii), den ich in Form des Präparates TNF-Balance kenne, und der Weihrauch aus Indien (Boswellia serrata) im Präparat Weihrauch Panactive. Bei der Behandlung der Rheumatoidarthritis (Gelenkrheuma) ist es mir seit vielen Jahren bekannt, dass in der Naturmedizin Weihrauch als Ergänzung der üblichen Therapie sehr gute Dienste leisten kann. Es wird beschrieben, dass sich dadurch die Dosierung der Prednisolongaben unter Umständen und nach Abwägung aller anderen Möglichkeiten verringern lassen kann.
Bei der Linderung von Bauchschmerzen, Blähungen, Verdauungsstörungen im Kindes- und Erwachsenenalter ist der Kümmel seit Jahrhunderten ein altes Hausmittel – z. B. sogenannte „Kümmelsäckchen“ oder sanfte Massagen mit Kümmelöl.
Bezüglich des Knoblauch kann ich mich erinnern, dass in unserer Pharmakologie-Vorlesung unser Professor davon berichtete, dass (wie auch im Artikel erwähnt) die Erbauer von Pyramiden und Tempelanlagen im alten Ägypten Zwiebeln bzw. Knoblauch in größeren Mengen zum Verzehr vorgesetzt bekamen. Als Studenten erklärte man uns, dass dem Knoblauch eine gewisse antibakterielle Wirkung nach gesagt wird. Dies wurde mit dem sogenannten Phenolfaktor begründet. Die Gefahr von Infektionskrankheiten ist erheblich höher wenn sich große Menschenmengen auf engem Raum zusammendrängen. Bis zur Entdeckung des Penicillin musste die Menschheit auf potente Antibiotika jedoch leider verzichten. Die Entdeckung des Penicillin und weiterer Antibiotika war ein deutlicher Fortschritt bei der Bekämpfung von Infektionen.
Kurkuma (oder Gelbwurz – Curcuma longa, aus der Familie der Ingwergewächse) in größeren Dosen genossen, z. B. ein Teelöffel täglich, verbessert unser Redox-Potential bei der Bekämpfung von freien Radikalen (als Antioxidans). Kurkuma ist ein Gewürz von ockergelber Farbe, dass es in jedem gut sortierten Gewürzladen zu kaufen geben sollte. Teilweise ist es auch im Curry enthalten.
Alle diese Erfahrungen, die bereits die alten Ägypter und ihre Nachfolger zu nutzen wussten, sind heute in der Lage unser Wohlbefinden durchaus zu verbessern.
Abschließend ist es mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass die im Artikel und von mir genannten Kräuter und Gewürze nicht in der Lage sind, eine vom Arzt durchgeführte exakte Abklärung der Ursachen für ernsthafte gesundheitliche Störungen oder Störungen des Wohlbefindens zu ersetzen. Nur ein Arzt ist in der Lage, ernsthafte Erkrankungen zu erkennen und diese lege artis (nach den Regeln der Kunst) zu behandeln. Die vorgenannten Mittel können jedoch eine Hilfe bei leichten Störungen oder Erkrankungen sein und zur begleitenden Behandlung einer Erkrankung dienen. Als alleiniges Therapeutikum bei ernsthaften Erkrankungen sind sie aber ungeeignet.
Ihr Hjalmar Baldauf
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