Der Darm im Zentrum der Gesundheit / Krankheit 

( eine Fortsetzung)

Ich möchte heute, wie angekündigt, weiter über Darmgesundheit referieren. Das Thema ist insgesamt so umfangreich, dass es schwer fällt, alle Facetten in einem Artikel zu besprechen. Es wird sicher Wiederholungen geben, da diese Thematik hochgradig komplex ist.

Eine gesunde Darmflora (Mikrobinom) wäre das Ideal, aber wer von uns ist ideal.

Wir können in der heutigen Gesellschaft nur versuchen im Sinne der Gesundheit einen Idealzustand anzustreben. Unsere Darmbakterien (falls Sie es vergessen haben, 10 13 an der Zahl bei 10 12 Körperzellen) sind ständigen „Angriffen“ von außen und innen ausgesetzt. Kommt es zu Störungen in Qualität und Quantität der Darmflora (Biodiversität – Vielfältigkeit), können chronische Entzündungen ausgelöst werden, die Ursache für viele verschiedene Erkrankungen sein können. Es sind zum einen Erkrankungen, die enge Beziehungen zum Darm aufweisen, aber auch viele darmferne Beschwerden haben als Grundlage Störungen der Darmgesundheit.

Ganz wichtig, und das will ich voranstellen, ist sich mit der Prophylaxe (Vorbeugung) und Metaphylaxe (Nachbehandlung) von Krankheiten und gesundheitlichen Störungen zu beschäftigen.

Folgende Fragen müssen gestellt und beantwortet werden:

  • Was kann ich tun, um nicht krank zu werden?
  • Was kann ich tun, wieder schnell gesund zu werden (wobei in der Medizin auch Geduld dazugehört)?
  • Wer oder was kann mir dabei helfen?

Diese Fragen sind immer unter der Prämisse zu beantworten: „ ich muss bei mir selbst anfangen!“

Zunächst noch ein paar Worte in meiner vielleicht etwas langen Einleitung, jedoch ist jedes Wort wichtig. Ich hatte bereits erwähnt, das Gifte im Allgemeinen und speziell Pestizide, Biozide, Chemikalien, Mikrowellen und v.a.m. sowohl die undichte Darmschleimhaut (Leaky – Gut – Syndrom) durchwandern können als auch gleichzeitig sind diese Substanzen selbst in der Lage das Syndrom der durchlässigen Darmschleimhaut auszulösen.

Weitere Faktoren müssen beachtet werden und das ist nur eine kleine Auswahl:

  • An erster Stelle steht der Stress (auch wenn Viele das nicht wahrhaben wollen – siehe auch Artikel Stress auf dieser Homepage)
  • Genussmittel (.B. Alkohol, Tabakrauch auch E-Cigarette etc.)
  • Zusatzstoffe in Lebensmittel (s.g. E-Stoffe, Zucker, Öle u.a.)
  • Übermäßiger und/oder einfacher Konsum von Fruchtzucker (schädigt die Leber / wird in der Leber gleich zu Fett verstoffwechselt)
  • Viele Medikamente: z.B.: (besonders Antibiotika, s.g. Protonenpumpenhemmer – in der Schulmedizin als „Magenschutz“ bezeichnet, Schmerzmitte s.g. Antirheumatika u.v.a.)
  • Wie breits oben erwähnt Pestizide, Biozide, sonstige Umweltgifte
  • Mikrowellenstrahlung (z.B. Küche, Handy ,besonders in Zukunft G5 Standard)

Etwas näher möchte ich auf das Gluten eingehen, welches wir beim Essen von Brot und Brötchen – allgemein Getreideprodukte – aufnehmen. Besonders beachtet werden muss hierbei der Weizen. Der Weizen ist besonders glutenhaltig. Dieses Eiweiß ist selbst in der Lage ein Leaky – Gut – Syndrom auszulösen und die Darmschleimhaut entscheidend zu schädigen. Hier sprechen wir noch nicht von einer Glutenunverträglichkeit oder gar Glutenallergie.

Ich hatte bereits im Artikel „Ernährung ist die beste Medizin“ hier auf meiner Homepage hingewiesen, dass der Weizen in heutiger Form und Züchtung für eine gesunde Ernährung nicht zuträglich ist. Der Gehalt an Gluten hat sich in den letzten Jahrzenten vervielfacht, teilweise gibt es Zahlen bis zum 40 ig fachen im Vergleich von vor 20 Jahren. Viele Leser werden wissen, dass der Weizen schon beinahe 10 000 Jahre kultiviert wird. Das ist richtig, jedoch kann ich den heutigen hochgezüchteten Weizen nicht mehr mit dem Urweizen vergleichen, wie Emmer oder Einkorn. Auch alle anderen Getreidesorten haben nicht diesen hohen Anteil an Gluten.

Ganz häufig, und das hängt mit der Anatomie des Menschen zusammen und mit der Notwendigkeit der Entgiftung, werden die Schadstoffe aber auch Nährstoffe zuerst in die Leber transportiert, einerseits zur Entgiftung und anderseits zur Umwandlung in andere körpereigene Substanzen. So tritt äußerst häufig eine Leberbelastung auf. Diese wird zum Beispiel erkenntlich in einer chronischen Müdigkeit, einem Anstieg von Leberwerten im Blut ohne plausible Erklärung. Kommt es über längere Zeit zu so einer Leberbelastung entsteht eine Fettleber und die Entgiftungsfunktion wird weiter eingeschränkt. Dies führt unbehandelt zum Desaster. (siehe Leaky-Gut-Syndrom)

Sehr wichtig zu wissen ist, dass in Folge der durchlässigen Darmschleinhaut s.g. Stille Entzündungen (Silent Inflamation) auftreten. Diese stillen Entzündungen werden im Allgemeinen vom Patienten nicht wahrgenommen. Ja weil sie ja wie der Name sagt im Stillen ablaufen und das ist genau die Gefahr. Sie werden nicht durch direkte Symptome oder gar als Schmerz wahrgenommen.

Mögliche Hinweiszeichen auf ein Leaky – Gut -Syndrom

Welche Symptome bzw. welche Krankheitszeichen müssen wir beachten und sind Hinweiszeichen auf ein Leaky – Gut -Syndrom (diese Aufzählung halte ich für wichtig und erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit)

  • chronische Müdigkeit
  • allgemeine Muskelschmerzen
  • Migräne (Östrogen – ein Geschlechtshormon – kann nicht abgebaut werden)
  • Depressionen
  • Hauterkrankungen (Ekzem, Schuppenflechte, Neurodermitis etc.)
  • Infektanfälligkeit
  • Blasenentzündungen, Blaseninfektionen bzw. Infektionen der Genitalorgane
  • Lebensmittelunverträglichkeiten und Lebensmitteallergien
  • unterschiedlichste Beschwerden im Bewegung – und Stützapparat
  • Herz – Kreislauferkrankungen
  • Zentral nervöse Störungen und Erkrankungen (M. Parkinson, Alzheimer, Demenz, andere Demenzerkrankungen, Multiple Sklerose -MS u.va.m

Die Aufzählung könnte noch weiter fortgeführt werden und zeigt somit die Komplexität dieser Problematik.

Welche Diagnostiken und Untersuchungen sind angezeigt bzw. notwendig?

1. ausführliche Anamnese und Krankengeschichte

(Beschwerden, Symptome, Essgewohnheiten, Stuhlqualitäten, Stuhlquantitäten, andere Krankheiten erfassen) – Dauer mindestens 1 Stunde

2. körperliche Untersuchung

(in unserer Praxis unter Einbeziehung von osteopathischen und kinesiologischen Techniken, Heart- Rate- Variability (– HRV – Messungen, verschiedene Vortestungen)

3. Labordiagnostik – Stuhltest / Blutuntersuchung

(Untersuchungsset wird ausgegeben – Ergebnis dauert ca. 14 Tage)
Nach Eintreffen aller Befunde und Auswertung der vom Patienten mitgebrachten Befunde, erfolgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse und anschließende Erarbeitung eines Therapiekonzeptes. Dieses Therapiekonzept ist nicht als Dogma aufzufassen, sondern wird während laufender Therapie ständig angepasst.

Darstellung der Therapeutischen Möglichkeiten

Ja ich denke, ich sollte diesen Teil der Darstellung abschließen und komme nun zur Darstellung der Therapeutischen Möglichkeiten. Ich beginne mit einem allgemeinen Zitat, der aber äußerst wichtig ist.

“Wer einen gesunden Lebensstil pflegt und auch seine Darmmikrobiotika gesund hält, kann chronischen Entzündungen vorbeugen“ (A. Hecht „Die Naturheilkunde“ Ausgabe 5/2019 S 41)

1. Ernährung

  • verarbeitete Lebensmittel meiden ( alle Fertigprodukte, dazu zählen wir auch Brot und Brötchen)
  • einfach Kohlehydrate meiden, besonders Zucker ob weiß oder braun, die Farbe macht keinen Unterschied
  • Obst in geringem Maße und konzentrieren auf einheimische Produkte (wir brauchen keine Südfrüchte – diese sind in der Regel grün geerntet und haben kaum Vitamine und Mineralstoffe)
  • Vor allem Gemüse zu sich nehmen, regional und saisonal am Besten
  • Seefische ( soweit das hier im Inland möglich ist, d.h „Kaltwasserfische“)
  • Fleisch – und Wurstkonsum deutlich reduziere

2. s.g. Antioxidantien supplementieren (ergänzen)

Vit C, Vit. D3, Vit. E, z.B. Curcumin (dies ist eine Auswahl)

3. ausreichend Mineralstoffe

und auch hier muss meisten supplementiert werden (Zink, Selen, Magnesium, Kupfer, Mangan, Eisen)

4. B – Vitamine

– besonders Vit. B1, B3, B6, B12

5. mentale Entspannung

(Joga, Qi Gong, PMR – Techniken, Meditation etc.)

6. körperliche Entspannung

… durch Sport (kein Leistungssport), somit auch hier Stressbewältigung (siehe Artikel Stress)

Ich denke, dass ich die Informationsflut nun beende sollte um die Zeilen, die Sie gelesen und studiert haben wirken zu lassen. Gegebenenfalls sehen sie sich hier wieder. Sind Sie selbst betroffen oder haben Sie die Befürchtung betroffen zu sein, ist es jederzeit möglich einen Termin zu vereinbaren.

Bitte verwenden Sie das Onlineformular oder auf jeden Fall einfacher und besser, konsultieren Sie uns telefonisch unter 0351 / 31 90 95 36

Herzliche Grüße und beste Gesundheit Ihr Hjalmar Baldauf