Vitamin D3 – Formen, Funktion, Empfehlungen

Liebe Patienten, liebe Besucher meiner Homepage,

die letzten Beiträge beschäftigten sich ausschließlich mit der biologischen Krebstherapie. Dieses Thema spielt bei den folgenden Erörterungen auch eine Rolle. Bereits in der Bezeichnung meiner Praxis kommt das Wort „ganzheitlich“ vor – und so ist unsere gesamte Denkweise und damit auch die Diagnostik- und Therapieauffassung ganzheitlich geprägt. Bestimmte Defizite, z. B. an Vitaminen und Mineralstoffen sowie eine grundsätzlich falsche Ernährung führen zu chronischen Erkrankungen bis hin zur Entwicklung einer Krebserkrankung.

Vitamin D3

In einem meiner früheren Beiträge wurde das Thema Vitamin D bereits angesprochen. Sicherlich werden viele von Ihnen bereits etwas von Vitamin D3 gehört haben. Am ehesten wird das Vitamin D3 in Zusammenhang mit der Osteoporose (Kalksalzarmut der Knochen) genannt und besprochen.
Vitamin D3 kann aber ganz viel und mehr und hat noch viele weitere Wirkungen in unserem Körper. Experten gehen davon aus, dass Vitamin D an mindestens 400, einige gehen sogar soweit, dass es an über 1000 Stoffwechselleistungen beteiligt sei. Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Wirkung des neu entdeckten Vitamin D3 beschrieben wurde, ging man noch von einem echten Vitamin aus. Diese Bezeichnung hat sich bis heute gehalten. Heute wissen wir jedoch, dass Vitamin D3 in seiner Wirkungsweise einem Hormon gleichkommt.
Unter einem Vitamin verstehen wir in der Regel eine Substanz, die der Körper zwar dringend benötigt, jedoch selbst nicht herzustellen kann. Heute wissen wir, dass Vitamin D3 im Körper selbst hergestellt wird, wobei die selbst produzierte Menge nicht ausreicht den Bedarf eines Menschen zu decken. Aus diesem Grund muss es von außen zugeführt werden, was vor allem mit Hilfe der Nahrung geschieht. Da aber in den letzten Jahrzehnten unsere Ernährung durch die Industrialisierung sehr verarmt ist an Vitaminen und Mineralstoffen, ist es meistens nötig, diese durch potente Nahrungsergänzungsmittel aufzufüllen.

Formen von Vitamin D3

Beim Vitamin D3 werden verschiedene Formen unterschieden. So gibt es aktive, aber auch inaktive Zustandsformen. Das Vitamin D3 wird aus einem spezifischen Cholesterol zunächst als inaktive Substanz hergestellt und dann unter UV-Lichteinstrahlung in der Haut zu einer aktiven Form umgewandelt. Experten gehen davon aus, dass Vitamin D3 auch in anderen Organen produziert wird, wie z. B. in der Niere und der Leber. Prof. Michael F. Holick (Quelle: www.zentrum-der-gesundheit.de/Vitamin-D-ia.html.) ist aufgrund seiner Forschungen zu der Überzeugung gelangt, dass jede Zelle im Prinzip in der Lage ist, Vitamin D3 herzustellen.

Funktionen von Vitamin D3

Vitamin D3 hat – wie bereits erwähnt – ganz wichtige Funktionen, besonders im Zusammenhang mit der Knochengesundheit. Nun wissen wir aber weiter, dass das Vitamin D3 alleine gegen eine Osteoporose nicht viel hilft, wenn wir nicht genügend Sonne tanken können (in Mitteleuropa ist dies theoretisch nur von April / Mai bis Oktober möglich). Wir halten uns ja überwiegend in Häusern auf und bedecken die Haut mit Kleidung, wie soll dann genügend UV-Strahlung an unsere Haut herankommen?

Zur Aufnahme aus der Nahrung muss folgendes gewährleistet sein:

  • Es müssen genügend Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Vitamin D3 zur Verfügung stehen – dazu aber weiter unten.
  • Der Darm muss ordentlich funktionieren. Die Darmschleimhaut muss intakt sein und die Darmbesiedlung muss stimmen. Sehr häufig sind diese Bedingungen nicht erfüllt.

Nun stellen Sie sich vor, Sie müssten die Nahrung allein benutzen und haben keine potenten Nahrungsergänzungsmittel zur Verfügung. Sie müssten z. B. 22 Liter Milch täglich trinken oder 500g Sardinen essen oder 5 große Portionen Lachs über die Woche verteilt zu sich nehmen.
Schaffen Sie das? Ich denke, dass schafft keiner von uns.

Ist Milch wirklich gesund?

Kommen wir zum Thema Milch: Es wird immer wieder behauptet, dass Milch gesund sei. Ich selbst und viele andere Experten bezweifeln dies. Es geht schon beim Calcium los. In der Milch ist zugegeben viel Calcium, aber auch viel Phosphor. Das bedeutet, dass bei der Verdauung viele saure Stoffwechselprodukte frei werden. Um diese Säure abzupuffern macht der Körper das Gleiche, was Sie in ihrem Garten machen – es wird Kalk verwendet, d.h. das Calcium wird zur Abpufferung der sauren Stoffwechselprodukte benötigt. Dies wiederum bedeutet, dass Calcium in der Milch reicht dann schon nicht mehr, um dies zu gewährleisten und der Körper muss auf andere zusätzliche Quellen zurückgreifen. Eine dieser Quellen ist der eigene Knochen.

Fazit: die Osteoporose wird schlimmer und andere Stoffwechselvorgänge können nicht in geeigneter Weise durchgeführt werden. Und Sie werden krank.

Magnesium im richtigen Verhältnis

In diesem Zusammenhang kommt noch ein anderes Mineral ins Spiel und zwar Magnesium. So wie häufig in populärwissenschaftlichen Zeitschriften und anderen Medien behauptet wird, soll das Magnesium alleine helfen, z.B. Bein- und Wadenkrämpfe zu verhindern. Es ist immer nötig, Calcium und Magnesium im Verhältnis 2:1 zuzuführen. Auf das Mineral Magnesium möchte ich hier nur kurz in ein paar Worten eingehen, obwohl auch hier viel zu sagen resp. zu schreiben wäre.

Magnesium ist ein Metall in seiner atomaren Zustandsform – das Magnesiumoxid kennen wir aus dem Sport. Hier wird es verwendet als Magnesia um z.B. die Hände beim Turnen am Holm, am Reck und beim Kugelstoßen zu trocknen. Auch Magnesium (Mg) ist bei vielen Stoffwechselleistungen als Co.-Faktor beteiligt. Es hilft bei der Behandlung von Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), bei der Behandlung oder zur Vorbeugung bei Stress. Bei Magnesium- Mangel sind wir anfälliger gegenüber Erkrankungen, wie z.B. chronischen Ohrgeräuschen (Tinnitus), Kopfschmerzen, besonders bei Migräne, aber auch bei Herzrhythmusstörungen.
Zur Substitution sind potente Nahrungsergänzungsmittel erforderlich. Mit der Nahrung allein ist dieser Mangel nicht auszugleichen.

Empfehlungen zu Vitamin D3

Zurück zum Vitamin D3: Ich empfehle Ihnen, ein – besser noch zweimal im Jahr den Vitamin D3-Spiegel bestimmen zu lassen. Diese Laboruntersuchung ist im Allgemeinen keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Aber bei den Konsequenzen, die ein zu niedriger Vitamin-D3-Spiegel hat, lohnt sich meiner Meinung nach die Ausgabe von durchschnittlich 23,00 € pro Untersuchung. Nach einer bestimmten Berechnungsformel, in die der Laborwert und das Gewicht des Patienten einfließen, wird ermittelt wieviel Vitamin D3 zugeführt werden muss. Das können mitunter sehr hohe Dosen sein, die zunächst kurzfristig zugeführt werden müssen. Auch die s. g. Erhaltungsdosen gehen in der Regel weit darüber hinaus, was in der täglichen Praxis zu beobachten ist.

Um ein Beispiel zu nennen (und dies ist keine Seltenheit), müssen zu Beginn über ca. eine Woche täglich 120.000 i.E. und danach Erhaltungsdosen von z. B. 40.000 bis 60.000 i. E. in der Regel wöchentlich zugeführt werden. Dies ist jedoch nur eine mögliche Beispielrechnung. Die Beurteilung, wieviel Vitamin D3 Sie zusätzlich brauchen, sollte durch einen erfahrenen Arzt erfolgen. Anmerkung: Eine „Vergiftung“, wie ich es häufig höre, kenne ich nicht!
Eine engmaschige Kontrolle der Einnahme sollte aber auf jeden Fall von einem erfahrenen Arzt erfolgen.
In diesem Zusammenhang gilt es noch ein weiteres wichtiges Thema anzuschneiden:

Vitamin K sorgt für Regulation

Haben Sie schon vom Vitamin K gehört? Vitamin K ist wichtig für die Blutgerinnung, aber nicht nur dort. Übrigens unterscheiden wir Vitamin K1 und Vitamin K2, wobei Vitamin K2 die weitaus wichtigere Form darstellt. Vitamin K2 zählt wie die Vitamine A, D und E zu fettlöslichen Vitaminen. Deshalb sollte viel Gemüse, z. B. rote Bete, Broccoli, alle Arten von Kohl, zu sich genommen werden, weil diese sehr viel Vitamin K2 enthalten. Genossen werden sollten diese Gemüsearten in Verbindung mit gesunden Fetten, wie z. B. Raps-, Oliven- oder Leinöl. Die Aufzählung ließe sich fortsetzen.

Das Vitamin K ist ein wichtiges Vitamin zur Regulation des Calciumspiegels, wobei sich der Kreis hier wieder schließt. Es ist also nicht nur erforderlich an das Calcium, Magnesium und Vitamin D3 zu denken, sondern auch an das Vitamin K2.

Vitamin D3 und die UV-Strahlen

Der Winter ist zum Glück nun schon eine ganze Zeit vorbei und wir alle freuen uns über den Sommer. Nun stellt sich im Zusammenhang mit der Diskussion um das Vitamin D3 die Frage:

Wie komme ich zu genügend UV-Strahlen, um genügend Vitamin D3 selbst zu produzieren?

In gleichem Atemzug fallen uns Bemerkungen ein, die wir in der Zeitung gelesen und/oder im Fernsehen gesehen haben, in denen vor zu viel UV-Strahlung gewarnt wird. Es könne ja ein Hautkrebs entstehen. Dem ist aus meiner Sicht nicht so. Wenn sie völlig gesund sind, und dass es so bleibt wünsche ich Ihnen, ist es nötig einen ausreichend hohen Vitamin D3-Spiegel zu haben. Ein ausreichend hoher Vitamin D3-Spiegel schützt Sie vor den krankmachenden Wirkungen des UV-Lichtes. Natürlich gilt es auch hier, einen maßvollen Umgang zu pflegen.
In diesem Zusammenhang wäre zu Sonnenschutzmitteln und deren Wirkung und vor allem Nebenwirkungen noch eine ganze Menge zu sagen. Sollte Sie dieses Thema interessieren, lassen Sie es mich wissen und ich kann bei Gelegenheit darauf zurückkommen.

Es gibt noch eine ganze Menge zu diesen Themen zu sagen. Bleiben Sie neugierig!
Mein Artikel soll Sie für diese Themen sensibilisieren. Falls Sie sich hier wiedererkennen, Probleme haben oder sich prophylaktisch fachlich beraten lassen wollen, können Sie gerne in meiner Praxis einen Termin vereinbaren.
In der Natur greifen viele „Räder“ ineinander, jedoch muss eine völlig individuelle Betrachtungsweise jedes einzelnen Falles erfolgen.

Werden Sie gesund oder werden Sie erst gar nicht krank!

Ihr Hjalmar Baldauf